Kinder haben Ecken und Kanten, die wir nicht ausbügeln, sondern annehmen wollen, um sie in ihrem positiven Selbstbild zu bestärken.

Als PädagogInnen können und wollen wir die Kinder anregen, aber nicht verändern. Insofern verstehen wir uns nicht als EntwicklungsmacherInnen. Im Kindergartenalltag können wir zwar vielfältige Anstöße für Entwicklungsschritte geben, gehen muss das Kind sie aber selbst. Naturgemäß stoßen wir dadurch manchmal auch an Grenzen. Diese wollen wir vorbehaltlos respektieren. In unserem Haus sollen sich die Kinder nicht nur dann angenommen fühlen, wenn sie sich zu dem entwickeln, was wir Erwachsenen von ihnen erwarten. Vielmehr wollen wir sie dazu ermutigen, ihrem eigenen Bauplan zu folgen. Das heißt für uns in der Praxis, dass wir sie in ihrem eigenen Lerntempo begleiten, sie nicht immer „nett“ sein müssen, sie auch einmal einen unpopulären Standpunkt vertreten dürfen und sich nicht verbiegen müssen, um vollwertiger Teil der Gruppe zu sein.